Am Pfingstsonntag hatte ich euch das umfangreiche MENÜ von Familie Kohlmeise vorgestellt. Diesen Montag kam ich morgens am Nistkasten vorbei und was soll ich sagen, da schaute eines der Kinder mit neugierigem Blick aus dem Flugloch hervor.
Gegen Abend war ich wieder zuhause und wollte noch einmal nach unseren Untermietern schauen, aber statt des gewohnten Piepen herrschte Ruhe im Kasten. Nach gut 20 Minuten gab ich das Warten auf, niemand flog rein oder raus, der Kasten war leer.
Ich ging weiter im Garten und dann hörte ich ein zaghaftes Piepen, irgendwo ..., die Richtung konnte ich zwar ahnen, aber doch nichts sehen oder erkennen. Erst als die Geräusche noch lauter wurden und eine weitere Stimme hinzukam, entdeckte ich die winzigen Federbälle hoch oben im Kirschbaum, umgeben von hunderten von Blättern, die mir die Sicht nahmen.
Für die Fotos mussten dann ein paar Zweige dran glauben :)
Dies müsste der Piepmatz von oben sein, denn so eine "Antennenfeder" am Kopf trägt nicht jeder. Ein paar Zweige weiter hockte auch das Geschwisterchen und bei unseren Nachbarn aus der Hecke ertönten weitere Hungerrufe.
Die Eltern haben es ab jetzt nicht gerade einfach, denn sie müssen ihre Kinderchen, die man nun Ästlinge nennt, bei jeder Fütterung erst suchen und dann die Leckereien auch noch gerecht aufteilen.
Gestern habe ich keine der Meisen gesehen, heute auch nicht, ich hoffe, ihnen haben die vielen streunenden Katzen, die Kälte und der Dauerregen nichts anhaben können, denn als unerfahrener Jungvogel lebt man ganz schön gefährlich.