Seiten

Samstag, 23. März 2019

Ausflug ins Emsland und Zitat

Achtung der Post enthält unbezahlte Werbung in Wort und Bild

Als wir im Herbst 2016 in Ostfriesland waren, haben wir eine Werksbesichtigung auf der Meyer Werft in Papenburg gemacht. 






Damals entstand bei uns der Wunsch auch mal eine Schiffsüberführung zur Nordsee zu beobachten. Diese Woche hat es dann endlich geklappt. Hier liegt das Schiff, die Spectrum of the Seas, beim Sonnenuntergang noch im Hafenbecken der Werft. Das Schiff ist 347 m lang, 41 m breit und bietet Platz für ca. 4.200 Passagiere.



Am nächsten Morgen war das Wetter leider nicht mehr so schön. Es regnete und der Wind fegte uns kräftig um die Nase. Wir machten uns trotzdem auf den Weg, immer schön am Deich entlang, bis zu einer geeigneten Fotostelle. Hier haben wir dann erst einmal gewartet


... bis die Spectrum of the Seas endlich langsam die Ems entlang kam.



Die Schiffe überführt man rückwärts, weil sie dann weniger tief im Wasser liegen und sich leichter steuern lassen.




Schlepper vorne und hinten sorgen dafür, dass das Schiff eine gewisse Grundgeschwindigkeit erhält und möglichst wenig den eigenen Antrieb mit Schweröl benutzen muss. Ferner tragen die Schlepper zu einer besseren Steuerung bei.




So spektakulär eine Emsüberführung in Richtung Nordsee auch sein mag, die Nachteile für die Natur möchte ich an dieser Stelle auch erwähnen.
Ich fange mal mit den Fakten an. Die Werft wurde 1795 in Papenburg gegründet und ist mit über 3.000 Arbeitsplätzen der größte Arbeitgeber in der Gegend. Es wurden bereits 46 Kreuzfahrtschiffe dort mit "deutscher Wertarbeit" gebaut. Der Trend zu immer größeren Schiffen sorgte dafür, dass die Ems begradigt und vertieft wurde um die Schiffe zur Nordsee überführen zu können.



Dieser Eingriff hatte zur Folge, dass bei Flut mehr Schlick in die Ems gespült wurde als bei Ebbe wieder zurück ins Meer ging. Der Schlick ist schlecht für das Ökosystem Fluss weil er sich am Boden ablagert und so Mikroorganismen zudeckt und deren Sauerstoffzufuhr unterbindet.


Für Schiffsüberführungen wurde die Fahrrinne von 4,50 m  auf inzwischen weit über 7 m tief ausgebaggert, damit sich immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel der Schiffe befindet. Vor jeder Überführung muss die Ems erneut vom Schlick befreit werden. Beim Baggern und Absaugen werden die Fischbestände, deren Brut und die Mikroorganismen weiter dezimiert. Die ganzen Arbeiten an der Ems haben den Steuerzahler inzwischen mehr als 700 Millionen Euro gekostet.



Für eine Schiffsüberführung wird zusätzlich am Emssperrwerk das Wasser der Ems aufgestaut. Dadurch werden die Flussränder und Flachwasserzonen, in denen sich gerne Vögel aufhalten, zerstört. Das Schilf schaut nur noch mit den Spitzen aus dem Wasser heraus.



Heute ist der Samstags-Post etwas länger geworden, aber das Zitat darf natürlich nicht fehlen. 



Ich hoffe, ihr könnt alle das Wochenende 
bei bestem Sonnenschein genießen.
Es grüßt euch

Arti




13 Kommentare:

  1. Liebe Vera,

    was für ein Riese das Schiff. Ich frage mich aber, muss das so sein, diese riesigen Größen von Schiffen?
    Klar muss die Natur darunter leiden. Die Leute die dort in der Werft Arbeit haben, freut es natürlich. In der heutigen Zeit ist es nicht leicht, eine gute Arbeit zu bekommen.

    Dein Spruch passt super zu diesen Giganten.

    Hab ein schönes Wochenende
    LG Paula

    AntwortenLöschen
  2. oh ja der Spruch passt.

    Trotz allem Negativen, muss ein schönes Erlebnis gewesen sein, das mal Life mitzuerleben.
    Ist schon gigantisch das die da gebaut haben und das dass auch noch durch den Fluss muss, um an seinen Bestimmungsort dem Meer zu gelangen.
    Mal ganz abgesehen davon, das so ein Kreuzfahrtschiff (wie auch jede andere Art des Urlaub-machens) eine Umweltsünde ist.
    Wir wissen sehr wohl, dass es nicht richtig ist. tun es aber trotzdem.

    lg und ein schönes WE wünscht gabi

    Ps auch hier noch mal ein dickes DANKE für das süße Päckchen

    AntwortenLöschen
  3. Diesmal wurde die Überführung auch noch verschoben weil es zuviel Wasser gab.
    Solche Überführungen sind immer ein großes Ereignis, schon gewaltig. Ja , es ist zwiespältig, Natur und Arbeitsplätze, die für die Infrastruktur Ostfrieslands sehr wichtig sind. allgemein halte ich nicht viel von diesen Riesen Kreuzfahrtschiffen, Luftverpester.Schön, das ich es mir hier bei Dir ansehen konnte, als Ostfriesin sehe ich es nicht oft und fahre deshalb nicht unbedingt zu meinen Schwestern, die es fast hautnah erleben können.
    Liebe Grüsse ins Wochenende, Klärchen

    AntwortenLöschen
  4. Das ist sicher sehr interessant diese Werksbesichtigung einer Werft, abgesehen von dem negativen Endresultat, liebe Vera.
    Ich hab ja Schiffe rund um mich, zum Glück nicht allzu oft diese Riesen Kreuzfahrtschiffe. Meistens liegen sie nur ganz kurz hier in Stockholm.

    Dein Spruch passt super zu diesen Giganten.

    Hab ein schönes Wochenende du und deine Lieben.
    Herzliche Grüsse
    Elke

    AntwortenLöschen
  5. Liebe Vera,
    was für ein interessanter und spannender Artikel. Es ist schon erstaunlich, wie diese Giga-Schiffe bewegt werden müssen, damit nichts passiert.
    Das Zitat sollten sich viele täglich vor Augen halten, innehalten und dann erst reden....
    Sonnigen Samstag und lieben Gruß
    moni

    AntwortenLöschen
  6. Sehr interessant - von hier aus starten auch immer die Fahrten zur Meyer Werft - ich war bisher aber noch nicht da! Wahnsinn - diese großen Schiffe - das Zitat passt sehr dazu das wir Menschen inzwischen so viele Dinge entscheiden die nicht gut sind!

    Liebe Grüße in Dein Wochenende, Liz

    AntwortenLöschen
  7. Hallo liebe Vera,
    eine Besichtigung auf der Meyer Werft ist bestimmt sehr interessant und dann noch die Schiffsüberführung zu beobachten. Beides hab ich noch nicht gesehen.
    Die Schiffe die durch den Panamakanal müssen, werden auch von zwei Schlepper begleitet... genau wie hier.

    Ich sag mal, ein Kreuzfahrtschiff ist ja immer noch verrufen wegen der Umweltsünde (wie Gabi schon schreibt) wir wissen alle dass es nicht richtig ist, tun es aber trotzdem.
    Ich frage mich auch ... es reichen doch kleine Schiffe, müssen denn immer noch größere Schiffe gebaut werden? Wie zum Beispiel die "Symphony of the Seas"mit ca. 6800 Passagieren... das ist doch verrückt.

    Laut Nabu ist ab 2018 eine kleine Besserung erzielt worden. TUI Cruises hat sich wirklich Gedanken gemacht und will seine neuen Schiffe mit umweltfreundlichen Abgasreinigungssystemen bauen lassen.

    Das Zitat bringt es auf den Punkt!

    Einen schönen Sonntag wünsche ich Dir...
    Liebe Grüße
    Biggi

    AntwortenLöschen
  8. Erst heute kann ich, nach einer heftigen Virus-Infektion, einmal wieder Blogrunden drehen ... Danke für diesen eindrucksvoller Bericht von dir, der hoffentlich alle, die eine Kreuzfahrt planen, davon abhalten wird! In diesen schwimmenden Riesen gipfelt einmal wieder der menschliche Größenwahn mit allerschlimmsten Auswirkungen auf Umwelt und Natur!
    Herzliche Schonkost-Grüße in den Sonntag - Ulrike

    AntwortenLöschen
  9. Liebe Vera,

    eine solche Werftbesichtigung ist etwas Schönes. Man erlebt hautnah, wie diese Ozeanriesen entstehen. Ganz klar, dass der Wunsch dann groß ist, auch mal live erleben zu können, wenn ein solcher Riese die Werft verlässt und hinaus ins offene Meer befördert wird oder besser gesagt hinaus schwimmt. Um das Spektakel erleben zu können, nimmt man auch schon gerne wieder eine warme Jacke und Mütze in Kauf.

    Der Mensch ist leider so gestrickt, es muss alles immer größer, gigantischer und schneller werden.
    Kommen Einwände und man erhebt den Zeigefinger in Richtung Natur, dann sind sofort die Gegenargumente: es stehen Arbeitsplätze auf dem Spiel.

    Bezüglich des Reisens wird der Mensch umdenken müssen.

    Liebe Grüße und ich wünsche dir noch einen schönen Abend
    Christa

    AntwortenLöschen
  10. Was für ein Koloss!
    Das Zitat spricht die Wahrheit, mehr ist nicht hinzuzufügen!
    LG Heidi

    AntwortenLöschen
  11. Tja, ohne Nachfrage würde das nicht so laufen. Gestern kam bei Hart aber fair einen interessante Diskussion.
    Von Umweltschutz und Klimaveränderung reden und sich dann am nächsten Tag ins Flugzeug setzen, um von A nach B zu schippern und zu fliegen.
    Das passt nicht.
    Aber der Trend zu diesen Dreckschleudern, ist ja groß und was soll man dazu noch sagen?

    Ich wollte auf so einem Schiff niemals fahren, denn es wäre mir zu langweilig und ehrlich, in Länder, in denen ich aufpassen muß, dass mich keiner überfällt und in denen ich unbesorgt auf die Straße kann, da möchte ich gar nicht mehr hin.

    Interessant ist so eine Werfbesichtigung auf jeden Fall.
    Und die Widersprüchlichkeit von Greta kam ja jetzt auch und ich kann auch hier nur den Kopf schütteln.

    Lieben Gruß eva

    AntwortenLöschen
  12. ...sollte heißen

    "nicht unbesorgt auf die Straße kann....

    AntwortenLöschen
  13. Oh ja, der werden auch bei mir wieder Erinnerungen wach...ein doch tolles Erlebnis und Hut ab dass ihr euch durch das Wetter nicht habt aufhalten lassen.

    Ich frage mich auch immer warum es immer grösser sein muss. Diese "Pötte" sind mir schon unheimlich, abgesehen davon welcher "Missbrauch" mit der Besatzung (Ausbeutung) und dem Essen welches entsorgt wird, betrieben wird. Auch hier ist ein Umdenken angesagt.

    Liebe Grüssle

    AntwortenLöschen

Ich freue mich sehr, dass du dir die Zeit nimmst einen Kommentar zu verfassen. Herzlichen Dank dafür.
Beachte hierzu bitte meine Erklärung zur Datenschutz-Grundverordnung oben in der rechten Seitenspalte. Durch den Klick auf "Veröffentlichen" erklärst du dich mit der Speicherung deiner Daten laut DSGVO einverstanden.